19. Jh.: Basalt-Tagebau bedroht und zerstört die Tomburg

Der Königliche Kreisbauinspektor Münchhoff (Baurat) fertigt für ein Gutachten v. 5. Mai 1894 eine Aufrißskizze. Hauptstaatsarchiv Düsseldorf/Kalkum, Bestand Landratsamt Rheinbach, Bd. Nr. 487 (Inhalt v. 22.02.1881-01.04.1895. In: Dokumentationen zur Geschichte der Tomburg in XVI Einzelheften. Zusammengestellt von Walter Fieweger, Rheinbach 1974. Standort: Stadtarchiv Rheinbach.

19. Jh.: Basalt-Tagebau bedroht und zerstört die Tomburg

In der Aprilausgabe von »Kultur und Gewerbe« schildert Gerhard Naumann Gefährdung und Zerstörung der Tomburg durch den Basalttagebau am Tomberg im 19. Jahrhundert.

Der Tomberg war als Ganzes im Besitz des Grafen von der Schulenburg, der den Berg für einen Verkauf teilte in:

  • das Burgplateau mit einer trapezförmigen Parzelle am Südhang
    (über diese verläuft noch heute der Aufweg),
    welches Julius Peter von Bemberg kaufte um es zu schützen und der Stadt Rheinbach mit Auflagen zu schenken
    und
  • den restlichen Hangbereich
    der vom Immobilienspekulanten Weckbecker gekauft, parzelliert und weiter verkauft wurde.

Die Parzellierung und der Verkauf von Hanggrundstücken bildeten die Geschäftsgrundlage für den Abbau und Verkauf von Basalt zum Nachteil von Burg und Berg. Denn zu dieser Zeit des preußischen Chauseenausbau war ein Markt auch für minderwertigen Basalt entstanden.

Es folgte ein jahrzehntelanges Tauziehen zwischen frühen Denkmalschützern und Steinbruchbetreibern. Die einen ignorierten Abstandsregeln, unterhöhlten die Hangkante immer weiter, so dass diese menschengemachte Erosion sich in die historische Bausubstanz hineinfraß. Die anderen versuchten durch intensive Überzeugungsarbeit bis hin zu Polizeieinsätzen die Bausubstanz der Tomburg zu schützen. Erst in den 1920er-Jahren gelang es der Stadt Rheinbach den geamten Berg in ihr Eigentum zu bringen, wobei auch die Parzellenbesitzer immer weiter mit dem Preis spekulierten.

LinkInt »Als die Tomburg in den Abgrund zu stürzen drohte. Zur Geschichte der Basaltsteinbrüche am Tomberg bei Rheinbach-Wormersdorf.«.

Der Beitrag wurd auch in ›Kultur und Gewerbe‹ veröffentlicht:
LinkInt ›Kultur und Gewerbe‹ – Ausgabe April 2019, S. 13-18.