Platz unter der Linde verliert seine Linde

Abschlussgespräch am LinkInt Tag des offenen Denkmals am 11. September 2022 (Foto: J. Paul).

Jahrzehntelang spendete die alte Linde ihren Schatten an heißen Tagen, während die Menschen unter ihren Blättern das Panorama genoßen.

Dies ist nun Geschichte: wie unser Leser Th. Frigo berichtet, war die Linde bereits am späten Nachmittag des 23. Dezember in den Steinbruch gestürzt. »Das Orkantief ›Zoltan‹ war seit 21.Dez. in unserer Region heftiger zu spüren gewesen, besonders vehemente Böen hatten in der Nacht vom 21./22. Dez. gewütet« (vielen Dank für die Nachricht). Genauer lässt sich der Zeitpunkt bisher nicht eingrenzen.

Damit verliert der Tomberg einen der markantesten Bäume, der weithin sichtbar die Silhouette der Burg ebenso prägte wie diesen beliebten Treffpunkt und Erinnerungsort.

Dies ist auch für mich persönlich sehr schade, denn unter ihrem Blätterdach endete so manche Führung mit interessanten Gesprächen.

Zwei spitze Stücke der Außenschale sind übrig geblieben (Foto: R. Feldmann; bearb. A. Herrmann).

Dabei hatte die Linde vor zweieinhalb Jahren sogar einen LinkInt direkten Blitzeinschlag überstanden. Seitdem war ihr Stamm hohl ausgebrannt. Aber die Gefäße in der Rinde blieben intakt. Sie konnte Wasser ziehen und schlug in den kommenden Jahren weiter aus und bildete ihre Krone aus. Jetzt sind von der Außenschale nur zwei Stücke stehen geblieben. Wir werden sehen, ob aus dem Stumpf kleinere Zweige ausschlagen werden. Wenn es gut läuft, kann ein ›Lindenbusch‹ entstehen.

Wann genau sich ein Samen im Boden festsetzte lässt sich nicht genau sagen. Eine Ansichtskarte von 1939 zeigt bereits eine Bank an der Linde. Zu dem Zeitpunkt war die Abbruchkante noch nicht so weit zurückgewichen.

Hist. Ansichtskarte: »Gruß aus Wormersdorf (b. Rheinbach) Totalansicht«, 1939, Fotograf unbekannt (Freundlicherweise zur Verfügung gestellt von H. G. Paffenholz).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Platz unter der Linde: vorher - nachher (Fotos: J. Paul; bearbeitet von A. Herrmann).