Ein Blitzschlag, ein neues Gitter und Geländer auf Probe

In die Linde ist der Blitz eingeschlagen

Löschgruppen der Freiwilligen Feuerwehr aus Wormersdorf und Niederdrees wurden am Sonntag, d. 20. Juni, nachmittags zur Tomburg gerufen. Vermutlich hatte der Blitz in die Linde am Osthang eingeschlagen. Es galt ein im Stamm schwelendes Feuer zu löschen und den Baum zu kühlen. Hierfür mussten die Einsatzkräfte den Stamm der Linde aufsägen. Der Schaden ist immens, denn es hatte sich ein regelrechter Schlot entwickelt, und es entsteht der Eindruck, dass der Baum wie eine Röhre auf Stelzen steht.

Was für ein drohender Verlust!
Der Schattenplatz unter der Linde ist der (!) Treffpunkt am Osthang mit phantastischer Aussicht weit in die Kölner Bucht, über Bonn in das Siebengebirge bis in das Wachtberger Ländchen. Zudem schützt die Linde mit ihren Wurzeln Gebäudeteile der Tomburg, indem sie sich wie eine Haarklammer daran festhält. Ihre Krone ist selbst aus der Ferne vor dem Bergfried gut zu erkennen.

Ob die Linde gerettet werden kann, lässt sich noch nicht sagen.
Aber nach Einschätzung des zuständigen Försters stehen die Chancen nicht schlecht: Linden halten einiges aus. Zur Zeit ist der Baum noch standfest, denn die Wurzeln wurden nicht beschädigt. Auf jeden Fall steht die Linde unter Beobachtung, weil nicht klar ist, ob die Gefäße durch das Feuer beschädigt wurden. Die Versorgung der Baumkrone wäre dann nicht mehr möglich. Sollte sie kränkeln oder absterben, wird sie wohl gefällt werden müssen. Ein Stumpf sollte möglichst stehen bleiben, denn vielleicht schlägt er dann wieder aus und seine Wurzeln können das Denkmal weiter schützen.

Absperrungen sollen die Verkehrssicherheit gewährleisten (Foto: A. Herrmann).

Ein neues Gitter im Bergfried

Der Durchgang in den Bergfried wurde durch ein Gitter verschlossen. Es ergänzt die bereits verschlossene Treppe auf die Randmauer und dient der Verkehrssicherheit und Gefahrenabwehr vor herabfallenden Steinen im Inneren.

Während der Aufmauerung 1970: das Segment mit authentischer Bausubstanz aus dem 15. Jh. ist höchstens ein 1/4 des Kreisumfangs. In der Mitte hat der Architekt eine Art Zirkel gebaut, um den Kreisumfang sauber zu errichten (Quelle: Walter Fieweger 1974: Dokumentationen zur Geschichte der Tomburg. Heft VI, S. 9. Stadtarchiv Rheinbach).

Durch die Montage an der Innenseite bleibt der Bergfried soweit zugänglich, dass seine Dimensionen vom Gitter aus erfasst werden können. Der Durchgang ist in dem verloren gegangenen Segment des Turmes. Anfang der 1970er Jahren wurde dieser Teil in der heutigen Form gemauert. Der Durchmesser wurde genau beachtet. Ob es andere Architekturlemente (z.B. Türen, Fenster, Schießscharten, Treppenansätze) gab, ist unbekannt.

Geländer auf Probe

Anthrazit-farbene Geländer, auf die Mauerkrone gesetzt (Foto: A. Herrmann).

Auch bei dem Thema LinkInt ›Geländer ersetzen Bauzäune‹ gibt es einen erfreulichen Fortschritt: die Stadt Rheinbach hat zwei Varianten an Geländern zur Ansicht installieren lassen: feuerverzinkt und anthrazit-grau. Sie sollen die Höhe der Mauern soweit heraufsetzen, dass ein unbedachtes Erklettern verhindert wird. Denn der Boden auf der Rückseite der Mauer liegt vier Meter tiefer. Gleichzeitig sind sie alleine durch ihr Vorhandensein bereits ein Gefahrenhinweis.

Überraschend ist, dass die Pfosten der Geländerlemente oben aufgesetzt verschraubt und nicht von vorne in der Mauer verankert werden. Bei dieser Bauausführung können sie als Kletterhilfe genutzt werden. Ob dies so umgesetzt wird, ist allerdings noch offen: in einem Vor-Ort-Termin werden Eigentümerin und Denkmalpfleger eine Variante auswählen und die Installation insgesamt besprechen.